Mehr als ein Viertel der Internetnutzenden in Deutschland haben nach eigener Einschätzung im ersten Quartal dieses Jahres Beiträge im Netz im Zusammenhang mit Hassrede wahrgenommen. Das teilte das Statistische Bundesamt in Wiesbaden mit.
Damit waren rund 15,8 Millionen User im Alter von 16 bis 74 Jahren mit Hate Speech konfrontiert – und zwar unabhängig davon, ob die als Hassrede wahrgenommenen Beiträge gegen die eigene Person oder gegen andere gerichtet waren.
Und: Jüngere Internetnutzende sehen sich demnach häufiger mit Hate Speech im Netz konfrontiert als ältere. So beobachteten mehr als ein Drittel (36 Prozent) der User zwischen 16 bis 44 Jahren solche feindseligen oder erniedrigenden Kommentare. Bei den 45- bis 64-Jährigen Internetnutzern waren es lediglich 20 Prozent und bei den 65- bis 74-Jährigen sogar nur noch 14 Prozent. Dabei wurden laut der Befragung am häufigsten Angriffe aufgrund politischer oder gesellschaftlicher Ansichten wahrgenommen, gefolgt von Angriffen wegen der ethnischen Herkunft.
Beim Surfen im Netz begegnet den Internetnutzenden aber nicht nur Hassrede, sondern auch auf Falschinformationen, sogenannte Fake News. Nach Angaben der Statistiker stieß fast die Hälfte der User (48 Prozent) auf Informationen, die nach ihrer eigenen Einschätzung unwahr oder unglaubwürdig waren.
Das Bundesamt wies darauf hin, dass die Daten zum ersten Mal in diesem Jahr erhoben worden sind und somit kein Vorjahresvergleich möglich ist. Sie stammen aus der Erhebung zur Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien (IKT) in privaten Haushalten, bei der Menschen im Alter von 16 bis 74 Jahre befragt worden sind. In dieser Altersspanne nutzten den Angaben zufolge 92 Prozent der Bevölkerung in Deutschland im ersten Quartal 2023 das Internet. Das entsprach 57,4 Millionen Menschen.
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