Netzwelt

Das Neueste aus dem Netz

Britische Wettbewerbshüter bremsen bei Activision-Deal

Der Stand von Activision Blizzard auf der Electronic Entertainment Expo. Microsoft muss sich bei der Übernahme des Videospiele-Riesen Activision Blizzard auf längere Untersuchungen in Großbritannien einstellen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Jae C. Hong/AP/dpa)
Microsoft will mit dem Kauf von Activision Blizzard Videospiele wie «Call of Duty» unter sein Dach holen. Bisher legten Wettbewerbshüter dem Mega-Deal einige Steine in den Weg. Nun auch in Großbritannien.

Microsoft muss sich bei der Übernahme des Videospiele-Riesen Activision Blizzard auf längere Untersuchungen in Großbritannien einstellen. Die britische Wettbewerbsaufsicht CMA stellte am Mittwoch klar, dass ihr Veto gegen den Deal nicht so leicht rückgängig gemacht werden könne. Unternehmen könnten nach Abschluss einer Untersuchung keine weiteren Zugeständnisse mehr anbieten, betonte die CMA. Sie hätten stattdessen die Möglichkeit, die Übernahme neu zu strukturieren – dies könne aber eine komplette neue Wettbewerbsprüfung notwendig machen.

Der Widerstand der britischen Kartellwächter ist die letzte Hürde für den rund 69 Milliarden Dollar teuren Mega-Deal. Am Dienstag war Microsoft einem Erfolg ein großes Stück näher gerückt: Ein Richter in San Francisco wies den Antrag der US-Regierung ab, den Deal mit einer einstweiligen Verfügung zu blockieren. Daraufhin beschlossen Microsoft und Activision Blizzard, das Widerspruchsverfahren gegen das CMA-Veto in Großbritannien für neue Verhandlungen mit den Wettbewerbshütern auszusetzen.

Microsoft und Activision Blizzard hatten die Übernahme im Januar 2022 angekündigt. Der Xbox-Konzern Microsoft will sich mit dem Zukauf beliebte Videospiele wie «Call of Duty», «Overwatch» und «Candy Crush» sichern.

Microsoft und Activision Blizzard hatten sich ursprünglich den 18. Juli als Frist für einen Abschluss des Deals gesetzt. Sie können auch einen neuen Termin vereinbaren – aber damit könnten neue Verhandlungen über die Konditionen einhergehen. Microsoft muss bei einem Scheitern des Deals eine Vertragsstrafe von drei Milliarden Dollar an Activision Blizzard zahlen.