Die technische Ausstattung der Schulen in Deutschland lässt nach Einschätzung der betroffenen Schülerinnen und Schüler trotz Milliarden-Investitionen durch den «Digitalpakt Schule» mehr als zu wünschen übrig.
In einer repräsentativen Umfrage im Auftrag des Digitalverbandes Bitkom bezeichneten 87 Prozent der befragten Jugendlichen im Alter zwischen 14 und 19 Jahren ein schlechtes oder fehlendes WLAN als dringlichstes Problem ihrer Schule – deutlich vor dem Lehrermangel mit 59 Prozent.
Weiterhin beklagen sich die Schülerinnen und Schüler über eine «schlechte technische Ausstattung». Diese wurde von mehr als der Hälfte der Befragten (56 Prozent) als eines der dringlichsten Probleme an ihrer Schule genannt.
In den Ländern wenig nachgefragt
2018 hatte die damalige schwarz-rote Bundesregierung mit dem «Digitalpakt Schule» ein fünf Milliarden Euro schweres Förderprogramm aufgelegt. Allerdings wurden die Mittel von den Bundesländern nur zögerlich abgerufen. Noch bis Ende 2023 werden mit dem Pakt Digitalisierungskonzepte an Schulen gefördert. Inzwischen beträgt die Gesamtsumme rund 6,5 Milliarden Euro. Die Mittel können noch bis ins Jahr 2024 hinein ausbezahlt werden. Ob das Programm als «Digitalpakt Schule 2.0» fortgesetzt wird, steht noch nicht fest, obwohl im Koalitionsvertrag der Ampel-Regierung eine Neuauflage mit einer Laufzeit bis 2030 versprochen wurde.
In der aktuellen Bitkom-Umfrage sagte eine breite Mehrheit der Schülerinnen und Schüler, dass sie durch den Einsatz digitaler Bildungsmedien wie Lernplattformen motivierter sei (74 Prozent). 42 Prozent kritisierten allerdings, dass ihre Lehrkräfte nicht wüssten, wie sie digitale Bildungsmedien sinnvoll im Unterricht einsetzen könnten.
Bitkom-Präsident Ralf Wintergerst sagte bei der Vorstellung der Studie, die Umfrage zeige, dass es bei der Digitalisierung von Bildung nicht nur um Infrastruktur und Geräte gehe. «Digitale Lehr- und Lerninhalte sowie digital qualifizierte Lehrkräfte sind den Schülerinnen und Schülern ebenfalls sehr wichtig.»
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