In der Corona-Krise haben digitale Technologien in Deutschland in fast allen Lebensbereichen einen größeren Raum eingenommen.
Die Menschen verbringen mehr Zeit vor den Bildschirmen – und geben zusätzlich Geld für digitale Technologien aus. Das ist das zentrale Ergebnis einer repräsentativen Meinungsumfrage des Branchenverbands Bitkom, die am Mittwoch veröffentlicht wurde.
Demnach haben die Befragten nach eigener Schätzung vor der Pandemie acht Stunden am Tag auf einen Bildschirm geschaut haben, egal ob Smartphone, Computer-Monitor oder Fernseher und unabhängig davon, ob privat oder beruflich. Während Corona ist dieser hohe Wert noch einmal um mehr als zwei Stunden pro Tag auf 10,4 Stunden gestiegen. «Wenn der Bildschirm Arbeit und Freizeit gleicher- und gezwungenermaßen dominiert, sollte jeder seinen Augen ausreichend Pausen gönnen. Auf dem Smartphone gibt es zum Beispiel die Möglichkeit, sich die Bildschirmzeit anzeigen und auch an eine Auszeit erinnern zu lassen», sagte Bitkom-Präsident Achim Berg.
Acht von zehn Menschen in Deutschland (83 Prozent) sagen, digitale Technologien hätten während der Pandemie in mindestens einem Lebensbereich geholfen. Das betrifft vor allem die Arbeit (60 Prozent), die Kommunikation mit Freunden und Familien (56 Prozent) und das Einkaufen (55 Prozent). Etwas weniger ausgeprägt ist die Unterstützung durch digitale Technologien bei Unterhaltungs- und Freizeitaktivitäten (43 Prozent) sowie beim Essen und Trinken (43 Prozent). Auch der Bereich Bildung und Weiterbildung bleibt mit 41 Prozent hinter den höheren Zahlen bei der beruflichen Nutzung zurück. Das gilt auch für die Kinderbetreuung (36 Prozent). Schlusslicht sind Mobilität und Verkehr, wo aber immer noch 3 von 10 (30 Prozent) Vorteile durch digitale Lösungen sehen.
Die stärkere Nutzung digitaler Technologien spiegelt sich auch in den Ausgaben wider. 28 Prozent haben im vergangenen Corona-Jahr für digitale Technologien etwas mehr ausgegeben, 37 Prozent sogar deutlich mehr. Nur zwei Prozent sagen, dass sie weniger Geld ausgegeben haben, jeder Fünfte (21 Prozent) schätzt, dass es in etwa gleich viel gewesen ist. Im Durchschnitt schätzen die Bundesbürger ihre zusätzlichen Aufwendungen auf 482 Euro im vergangenen Jahr.
Skeptisch sind die Befragten, ob der Digitalisierungsschub von Dauer sein wird. 57 Prozent gegen davon aus, dass die Änderung nachhaltig ist. 42 Prozent erwarten aber, dass die Wirtschaft nach der Pandemie genauso weitermacht wie zuvor. Für die öffentliche Verwaltung erwarten 44 Prozent eine nachhaltige Digitalisierung durch Corona, 53 Prozent rechnen aber damit, dass die Ämter und Behörden nach der Pandemie das Rad zurückdrehen und so analog weitermachen wie zuvor.
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