Seit rund dreieinhalb Jahren bietet die Deutsche Bahn (DB) an zahlreichen Bahnhöfen in Deutschland kostenfreies WLAN an – doch aus Sicht des Interessenverbandes Allianz pro Schiene kommt der Konzern dabei nicht schnell genug voran. Es gebe nach wie vor große regionale Unterschiede bei der entsprechenden Ausstattung der Bahnhöfe, teilte der Verband mit.
Die Allianz pro Schiene wertete dafür Angaben aus einer Anfrage der CDU/CSU-Bundestagsfraktion von November aus. Demnach können Fahrgäste bundesweit lediglich an etwa jedem neunten DB-Bahnhof im kostenlosen WLAN-Netz des Konzerns surfen.
In neun von 16 Bundesländern verfügen nicht einmal fünf Prozent der zur Deutschen Bahn gehörenden Bahnhöfe über ein entsprechendes Angebot. In vier weiteren liegt der Anteil lediglich zwischen fünf und zehn Prozent. Nur in Hessen (70 Prozent), Schleswig-Holstein (74 Prozent und Hamburg (90 Prozent) ist die technische Ausstattung der Bahnhöfe deutlich besser.
«Kostenloses W-LAN an Bahnhöfen sollte eigentlich Standard sein»
«Dass man W-LAN an Bahnhöfen auch im Jahr 2024 in der Mehrzahl der Bundesländer wie die Nadel im Heuhaufen sucht, ist wenig zeitgemäß», teilte der Geschäftsführer der Allianz pro Schiene, Dirk Flege, mit. «Kostenloses W-LAN an Bahnhöfen sollte eigentlich Standard sein für die Reisenden, insbesondere um längere Wartezeiten zu überbrücken.»
Schon seit Jahren können Fahrgäste der Deutschen Bahn in deren Fernverkehrszügen kostenlos im Internet surfen. Seit 2020 baut die Bahn ein entsprechendes Angebot auch auf den Bahnhöfen aus. Das Netz «Wifi@DB» ist dabei sowohl am Bahnsteig als auch im Zug aufrufbar, so dass Kundinnen und Kunden sich im Idealfall nicht neu einwählen müssen, wenn sie in den Zug steigen. Die Bahn hatte zunächst damit begonnen, die größeren Fernverkehrsbahnhöfe in Deutschland entsprechend aufzurüsten.
Der Allianz pro Schiene zufolge gibt es inzwischen an mehr als 580 Bahnhöfen bundesweit diese Möglichkeit. «Damit erreichen wir schon heute deutlich mehr als die Hälfte aller Reisenden pro Tag und decken neben den großen Verkehrsknotenpunkten bundesweit auch viele mittlere bis kleinere Stationen ab», teilte die Bahn auf Anfrage mit. «Über 800 Stationen kommen bis 2028 schrittweise hinzu. Von dem Ausbau profitieren Bahnhöfe in allen Bundesländern gleichermaßen.»
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