Die erste SMS der Welt aus dem Jahr 1992 ist als digitaler Code versteigert worden. Das «Non Fungible-Token» (NFT) erzielte am Dienstag in Neuilly-sur-Seine bei Paris einen Preis von 107.000 Euro.
Verkäufer war Vodafone, das Geld spendet die Firma nach eigenen Angaben an das Flüchtlingshilfswerk der Vereinten Nationen (UNHCR). Der Erlös lag am unteren Ende der vom Auktionshaus Aguttes geschätzten Spanne von 100.000 bis 200.000 Euro.
Bei nicht austauschbaren Wertmarken, so die deutsche Übersetzung von NFTs, handelt es sich um digitale Echtheitszertifikate, die mit der Blockchain-Datenkette abgesichert und einzigartig sind. Wer den Code hat, ist nachweislich der einzige Eigentümer der SMS in der digitalen Welt. Um fassbare Güter geht es bei NFTs generell nicht, der Code verweist vielmehr nur auf die Objekte.
Bei der Auktion am Dienstag bekam der namentlich nicht genannte Käufer neben dem SMS-Code allerdings noch Sachen zum Anfassen, darunter ein digitaler Bilderrahmen, auf dem ein Handy samt SMS zu sehen ist.
Auktionshaus: historisches Zeugnis
Der Entwicklungsleiter des Auktionshauses, Maximilien Aguttes, bewarb das SMS-NFT als Zeugnis eines folgenreichen Moments: Durch die Kurzmitteilung habe sich die Art der Kommunikation für immer verändert. «Diese erste Textnachricht aus dem Jahr 1992 ist ein historisches Zeugnis für den menschlichen und technischen Fortschritt.»
Die digitalen Echtheitszertifikate sind im Trend, der Verkauf des NFTs des ersten Tweets von Twitter-Gründer Jack Dorsey brachte in diesem Frühjahr zum Beispiel 2,9 Millionen Dollar (2,5 Millionen Euro) ein. Im Sommer wurde der erste Quellcode für das World Wide Web (WWW) von Tim Berners-Lee als NFT für 5,4 Millionen Dollar verkauft.
Der für Vodafone tätige Programmierer Neil Papworth verschickte die Kurznachricht im Dezember 1992 an einen Kollegen, der gerade auf der Weihnachtsfeier der Firma war. Ihr Inhalt: «Merry Christmas» (Fröhliche Weihnachten).
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