Der Mobilfunkstandard 3G ist in Deutschland Geschichte: Der Netzbetreiber Telefónica mit seiner Marke O2 kündigte an, am Donnerstag seine letzten 300 Standorte mit der auch UMTS genannten Technologie abzuschalten.
Die freiwerdenden Frequenzen will das Unternehmen für den schnelleren Nachfolger 4G einsetzen. Die Konkurrenten Vodafone und Deutsche Telekom hatten dem veralteten 3G-Standard schon im Sommer den Stecker gezogen, damals begann auch Telefónica schrittweise mit der Abschaltung. Die Technologie sei «in die Jahre gekommen, so dass wir sie zum Jahresende ablösen», erklärte Telefónica-Deutschlandchef Markus Haas.
Was heute veraltet ist, war vor gut zwei Jahrzehnten innovativ und stark begehrt: Eine im Jahr 2000 durchgeführte Auktion von UMTS-Lizenzen spülte dem Staat rund 50 Milliarden Euro in die Kassen. Im Rückblick war das viel zu viel, der Telekommunikationsbranche fehlte dadurch Geld für den Ausbau, und Funklöcher prägten noch lange Deutschlands Mobilfunkkarte. Inzwischen haben die Telekommunikationsfirmen ihre Netze verbessert, beim Ausbau setzen sie derzeit den Fokus auf den ultraschnellen Standard 5G.
Die Folgen der 3G-Abschaltung für die Verbraucher sind gering, weil die meisten Smartphones längst 4G-kompatibel sind. Nur bei alten Smartphones gibt es Probleme – mit ihnen kann man dann nur noch über den 2G-Standard telefonieren, den alle drei Netzbetreiber weiter anbieten. Laut «Verivox» sind seit 2016 alle Marken-Smartphones, die in Deutschland neu herauskamen, 4G/LTE-fähig. Bei Apple ist dies schon seit 2013 der Fall.
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