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Mehrheit der Menschen sieht Digitalisierung als Chance

Der Umfrage zufolge sagen 57 Prozent, dass die Digitalisierung langsam vorangeht. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Ralf Hirschberger/dpa)
Der dritte Digitaltag in Deutschland soll die digitale Teilhabe der Bevölkerung fördern. Die Bereitschaft der Menschen, sich den Herausforderungen der Digitalisierung zu stellen, ist groß. Aber nicht alle können beim Tempo mithalten.

Die überwiegende Mehrheit der Menschen in Deutschland steht dem Trend zur Digitalisierung positiv gegenüber. Viele befürchten allerdings eine Spaltung der Gesellschaft durch digitale Technologien.

Das sind die zentralen Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage der Initiative «Digital für alle» zum bundesweiten Digitaltag, die am Dienstag in Berlin veröffentlicht wurde.

Danach sieht 87 Prozent der Bevölkerung die Digitalisierung als Chance. Diese positive Haltung ist nicht nur bei jungen Leuten vorhanden: Auch 71 Prozent der über 75-Jährigen sehen das so. 89 Prozent der Befragteevet sagte, digitale Technologien seien aus dem eigenen Leben nicht mehr wegzudenken.

Mehrheit sieht Land digital gespalten

Gleichzeitig geht aber eine Mehrheit der Menschen davon aus, dass nicht alle Menschen in gleichem Maße vom technologischen Fortschritt profitieren. In der Umfrage sah eine Mehrheit (58 Prozent) das Land digital gespalten. Im Vorjahr waren diese Befürchtungen allerdings noch stärker ausgeprägt. Im Jahr 2021 lag der Anteil der Befragten, die eine Spaltung wahrnehmen, noch bei 65 Prozent.

Wenn nach dem richtigen Tempo für die Digitalisierung gefragt wird, fallen die Antworten je nach Alter unterschiedlich aus. Insgesamt sagen 57 Prozent, die Digitalisierung gehe zu langsam, 23 Prozent halten das Tempo für genau richtig und 18 Prozent geht die Digitalisierung zu schnell. Zu schnell geht es vor allem den über 75-Jährigen (36 Prozent).

Wunsch nach Förderung digitaler Kompetenzen

Aus der Studie kann man einen ausgeprägten Wunsch nach Förderung digitaler Kompetenzen ablesen: Acht von zehn Befragten (83 Prozent) wünschen sich, dass digitale Medien- und Informationskompetenzen über die gesamte Bildungskette hinweg gefördert werden.

Der Präsident des Digitalverbandes Bitkom, Achim Berg, sagte, die allermeisten Menschen in Deutschland nutzten digitale Technologien wie selbstverständlich. «Aber es gibt auch eine viel zu große Gruppe, die nicht Schritt halten kann mit der Entwicklung, der die Digitalisierung zu schnell geht.» Das sei eine Herausforderung. «Die Hälfte würde gerne mehr an der digitalen Welt teilhaben, scheitert aber daran, weil es an technischen Kenntnissen fehlt. Hier müssen wir ansetzen und die Vermittlung von Digital- und Medienkompetenz von der Kindheit bis ins hohe Alter in den Fokus rücken.»