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Bundesregierung bestätigt Cyberattacken auf mehrere Behörden

Bundesregierung bestätigt Cyberattacken auf mehrere Behörden
Bei sogenannten DDoS-Attacken («Distributed Denial of Service»), versuchen Angreifer Server mit einer Flut von Anfragen lahmzulegen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Matthias Balk/dpa)
In den vergangenen Tagen gab es eine Serie von Cyberangriffen auf mehrere deutsche Behörden und Ministerien, das bestätigt nun die Bundesregierung. Wer steckt hinter den Attacken?

Die Bundesregierung hat eine Serie von Cyberangriffen auf deutsche Behörden und Ministerien in den vergangenen Tagen bestätigt.

Betroffen war auch das Bundeskriminalamt (BKA), wie BKA-Vizepräsidentin Martina Link am Montag bei einer Konferenz in Berlin berichtete. Der Sprecher des Bundesinnenministeriums, Maximilian Kall, sagte, die relativ simpel aufgesetzten Überlastungsattacken seien erfolgreich abgewehrt worden und hätten nach bisherigem Kenntnisstand keinen bleibenden Schaden verursacht. Es seien auch keine Daten abgeflossen.

Bei sogenannten DDoS-Attacken («Distributed Denial of Service»), versuchen Angreifer Server mit einer Flut von Anfragen lahmzulegen. Die Bundesbehörden hätten seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine am 24. Februar insgesamt «keine größeren Cyberattacken feststellen können», sagte der Sprecher des Innenministeriums.

Angriffe auf Webseiten deutscher Behörden

Der «Spiegel» hatte berichtet, russische Hacker hätten Angriffe auf Webseiten deutscher Behörden verübt, wodurch diese zeitweilig unerreichbar gewesen seien. Nach Informationen des Nachrichtenmagazins richteten sich die Attacken unter anderem gegen das Verteidigungsministerium, den Bundestag, die Bundespolizei sowie mehrere Landespolizeibehörden. Auch die SPD-Webseite von Bundeskanzler Olaf Scholz soll demnach betroffen gewesen sein.

Die russische Hackergruppe «Killnet» habe sich im Messengerdienst Telegram zwar dazu bekannt, sagte Link. Wer hinter der Attacken stecke, sei aber noch nicht abschließend geklärt. Die Intensität der Angriffe, die sich vor allem gegen Websites der staatlichen Stellen gerichtet hätten, sei insgesamt «überschaubar» gewesen.

Für den russischen Angriffskrieg auf die Ukraine gelte insgesamt: «Das ist ein Krieg, der zu einem nicht unerheblichen Teil auch im Cyberraum geführt wird.» Dabei seien Hackergruppen, die sich mit der russischen Seite solidarisierten, ebenso zu beobachten wie solche, die die Ukraine unterstützen wollten, sagte Link. «Die Grenzen zwischen Kriminellen und möglicherweise staatlich gesteuerten Cybergruppierungen, die verschwimmen dabei.»