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Digitaler Kompass: Brüssel setzt digitale Ziele für 2030

Die E-Patientenakten ist nur ein Baustein des digitalen Kompasses, auf den sich die EU-Kommission verständigt hat. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Stefan Sauer/ZB/dpa)

Online-Behördengänge und Turbointernet – Brüssel setzt sich ehrgeizige Ziele bei der Digitalisierung. Bis 2030 sollen alle Bürger in der Europäischen Union wichtige Behördengänge online erledigen können.

Zudem soll jeder die eigenen Krankenakten elektronisch abfragen können und alle Haushalte sollen Internet in Gigabitgeschwindigkeit haben. Das sind drei Ziele aus dem digitalen Kompass, den die EU-Kommission am Dienstag vorstellte. Er soll dazu dienen, die erhofften Fortschritte bei der Digitalisierung in Europa messbar zu machen.

Weitere Zielmarken für das Jahr 2030: Mindestens 80 Prozent der Erwachsenen sollten grundlegende digitale Kenntnisse haben, 20 Millionen Computerfachleute sollten in der EU arbeiten und mindestens 20 Prozent der weltweiten Produktion von Halbleitern sollen in der EU angesiedelt sein. Die EU will zudem ein Netzwerk von 10 000 klimaneutralen, in der Fläche verteilten Rechenzentren. Drei von vier Unternehmen sollten Computerclouds nutzen.

EU-Kommissionschefin Ursula von der Leyen hat die Digitalisierung zum Topthema erklärt, zumal während der Pandemie in Behörden, Schulen und Unternehmen große Mängel zum Vorschein kamen. Jetzt müsse ein «digitales Jahrzehnt» folgen, erklärte von der Leyen. «Der heute vorgestellte Digitale Kompass zeigt klar, wie wir dahin kommen.»

Die EU-Kommission schlägt eine «feierliche Erklärung» der EU-Institutionen zu digitalen Prinzipien vor. Darin sollen zum Beispiel die Qualität der Online-Anbindung, der digitalen Bildung oder digitaler Behörden festgelegt werden sowie der Grundsatz, dass es online dieselben Rechte wie offline gibt. Angeregt werden zudem Gemeinschaftsprojekte mehrerer EU-Staaten etwa für eine grenzüberschreitende Daten-Infrastruktur. Geld steht aus dem Corona-Aufbaufonds RRF zur Verfügung.