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Gefährlicher Trend: Deo-Missbrauch als Mutprobe

Wenn man sich Deo lange auf eine Hautstelle sprüht, können laut BfR im Extremfall innerhalb weniger Sekunden Temperaturabsenkungen auf bis zu -30 Grad erreicht werden. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Monika Skolimowska/dpa)
In den sozialen Netzwerken schlägt die sogenannte Deo-Challenge Wellen. Insbesondere Jugendliche experimentieren in Videos mit Deo. Eine Behörde warnt nun eindringlich davor.

Sich Deospray bis zur absoluten Schmerzgrenze auf eine Hautstelle sprühen oder es gar einatmen: Vor solchen gefährlichen, mitunter lebensbedrohlichen Mutproben warnt das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR).

Der Hintergrund: Derzeit kursiert in sozialen Medien eine sogenannte Deo-Challenge, bei der insbesondere Jugendliche Fotos und Videos von sich machen, wie das Institut berichtet.

«Inzwischen werden medial auch schon Todesfälle von Jugendlichen in Deutschland mit der «Deo-Challenge» in Verbindung gebracht.» Vom Nachahmen sei unabhängig vom Alter abzuraten. Die Aktionen seien stark gesundheitsgefährdend und könnten lebensgefährlich sein.

Massive Hautschädigungen möglich

Wenn man sich Deo lange auf eine Hautstelle sprühe, könnten im Extremfall innerhalb weniger Sekunden Temperaturabsenkungen auf bis zu -30 Grad erreicht werden, hieß es. Neben Schmerzen drohten massive Hautschädigungen, das betroffene Hautareal könne absterben.

«Kälteverbrennungen sind ein Spezialfall von Erfrierungen und zeigen ähnliche Symptome wie «klassische» Verbrennungen. Kommt eine sehr kalte Substanz mit der Haut in Kontakt, gefriert das Wasser in den betroffenen Hautzellen. Es bilden sich Eiskristalle, die dazu führen, dass die Proteine in diesem Bereich denaturieren, also ihre Struktur verändern und somit ihrer Funktion nicht mehr nachgehen können, erklären die Experten.

«Schmerzrezeptoren in der Haut funktionieren dann nicht mehr, was dazu führt, dass kein Schmerzsignal an das Gehirn mehr übermittelt werden kann, so dass das Besprühen fortgesetzt wird, obwohl schon eine massive Hautschädigung vorliegen könnte.»

In einer zweiten Variante der Mutprobe werden Aerosole von Deospray eingeatmet. Das kann laut BfR «unmittelbar zu Bewusstseinsverlust, Herzversagen und Atemlähmung führen». Schwere Verläufe könnten tödlich enden oder zu einem dauerhaften Hirnschaden führen.