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Liefer-Start-up Gorillas schmiedet Bündnis mit Alnatura

Der Lebensmittelllieferdienst Gorillas und der Bio-Einzelhändler Alnatura haben für den deutschen Markt eine strategische Partnerschaft vereinbart. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Annette Riedl/dpa)
Mit der Corona-Pandemie wurden Express-Lieferdienste populär. Nun müssen die Anbieter mit zusätzlichen Argumenten überzeugen. Das Berliner Start-up Gorillas setzt dabei auf Öko- und Bio-Produkte.

Der Lebensmittellieferdienst Gorillas und der Bio-Einzelhändler Alnatura haben für den deutschen Markt eine strategische Partnerschaft vereinbart.

Das Berliner Start-up wird demnach vom 10. Juni an über 250 Altnatura-Produkte in seinem Sortiment aufnehmen, teilten beide Unternehmen am Mittwoch mit. Die Zusammenarbeit war zuvor in einem Pilotversuch in Nordrhein-Westfalen erprobt worden.

Mit der Erhöhung des Segments der biologisch erzeugten Produkte auf einen Anteil von über 15 Prozent des Gesamtsortiments komme man einem häufig geäußerten Wunsch der Kundschaft nach, sagte Gorillas-CEO Kağan Sümer der Deutschen Presse-Agentur. 56 Prozent der Bestellungen enthielten bereits heute Bio-Produkte.

«Uns geht es nicht darum, ein Greenwashing zu betreiben und nur wegen des besseren Images mehr Öko-Produkte ins Sortiment aufzunehmen. Das ist uns eine Herzensangelegenheit.» Sümer räumte ein, dass die Kundinnen und Kunden wegen der allgemeinen Inflation sehr preissensibel seien. «Bio heißt aber auch nicht automatisch teuer.»

Arbeitsbedingungen in der Kritik

Das Berliner Start-up Gorillas ist nicht unumstritten. Zum einen befürchten traditionelle Einzelhändler, dass Unternehmen wie Gorillas ihnen mit großen Finanzspritzen aus der Investorenszene das Wasser abgraben. Zum anderen kritisieren Gewerkschaften die Arbeitsbedingungen für die Gorillas-Fahrer. Sümer sagte, es gebe hier einen klaren Widerspruch zwischen Realität und öffentlicher Wahrnehmung. 90 Prozent der Gorillas-Fahrer würden ihren Job auch Freunden und Familienmitgliedern empfehlen. «Das zeigt, dass wir vieles richtig machen.»

Gorillas sei auch in der Branche der Vorreiter damit gewesen, den Fahrern ein festes Beschäftigungsverhältnis anzubieten, sagte Sümer. Außerdem habe Gorillas einen Betriebsrat und biete den Mitarbeitern Aufstiegschancen. Nach seinen Angaben haben sich bereits rund 450 der Gorillas-Fahrer in höher qualifizierte Positionen weiterentwickelt. Insgesamt beschäftigt das Unternehmen derzeit weltweit rund 14.000 Mitarbeiter als Fahrer und in den Warenlagern.

Die Bio-Einzelhandelskette Alnatura konnte ihren Umsatz in der Corona-Pandemie ebenfalls steigern. Das Unternehmen aus Darmstadt betreibt inzwischen 144 Läden mit Schwerpunkten in Baden-Württemberg, Bayern, Berlin und Hessen. Unter der Marke Alnatura werden nach Angaben des Unternehmens über 1300 verschiedene Bio-Lebensmittel produziert, die nun teilweise auch über Gorillas vermarktet werden.