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SAP-Konkurrent Salesforce baut Tausende Stellen ab

Der Cloud-Softwareanbieter Salesforce will zur Kostensenkung jeden zehnten Mitarbeiter entlassen. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Stefan Sauer/dpa-Zentralbild/dpa)
Im November enttäuschte der SAP-Konkurrent die Investoren mit seinen Prognosen. Nun soll jeder zehnte Mitarbeiter gehen. Salesforce ist nicht das einzige Tech-Unternehmen, das unter dem Kostendruck leidet.

Der US-Softwarehersteller Salesforce will im schwierigeren Geschäftsumfeld rund jeden zehnten Mitarbeitenden loswerden. Der Rivale des Dax-Konzerns SAP kündigte am Mittwoch eine Restrukturierung zur Kostensenkung an, in deren Rahmen die Jobs gestrichen und auch Büroräume abgegeben werden sollen. Zuletzt hatte das Unternehmen nach eigenen Angaben vom Dezember weltweit mehr als 79.000 Beschäftigte. Damit dürften fast 8000 Jobs bei dem Spezialisten für Vertriebssoftware wegfallen.

Unternehmenschef und Mitgründer Marc Benioff erklärte den Schritt in einem Brief an die Belegschaft unter anderem damit, dass die Kunden des Unternehmens derzeit genauer hinsähen, bevor sie Kaufentscheidungen träfen. Die meisten der betroffenen Jobs sollen ihm zufolge in den kommenden Wochen gestrichen werden. Er übernehme die Verantwortung dafür, dass die Firma mit den anziehenden Geschäften in der Corona-Pandemie angesichts des aktuellen Abschwungs zu viele Leute eingestellt habe, schrieb Benioff.

Bevor die geplanten Einsparungen zum Tragen kommen, erwartet das Management erst einmal Kosten von etwa 1,4 Milliarden bis 2,1 Milliarden US-Dollar (1,33 Mrd bis 1,99 Mrd Euro). Davon entfielen 0,8 Milliarden bis 1,0 Milliarden US-Dollar auf das noch bis Ende Januar laufende Schlussquartal des Geschäftsjahres 2022/23.

Enttäuschender Ausblick

Salesforce hatte Investoren erst Ende November mit dem Ausblick für das Schlussquartal enttäuscht. Zudem hatte der Konzern damals mitgeteilt, dass Co-Konzernchef Bret Taylor Ende Januar seinen Posten räume.

Zuletzt hatten viele Tech-Konzerne aus den USA große Stellenstreichungen angekündigt, um die Kosten zu senken, darunter Twitter, Amazon und die Facebook-Mutter Meta Platforms.

Salesforce konkurriert mit SAP vor allem auf dem Gebiet mit Software zur Unternehmenssteuerung. Während Salesforce einst als reiner Cloud-Anbieter für Vertriebsteams und den Kundenkontakt groß geworden ist, hat das Unternehmen seine Palette inzwischen durch Zukäufe kräftig ausgebaut, unter anderem durch die Übernahme des Büro-Messengerdienstes Slack.

SAP-Chef Christian Klein hat dem Walldorfer Dax-Konzern Anfang des vergangenen Jahres mit neuen Produktbündeln einen schnelleren Umstieg auf Angebote zur Nutzung aus dem Netz (Cloud) verordnet – auch, um mit Salesforce weiter mithalten zu können. Die Abonnementmodelle aus der Cloud sind in der Softwarebranche mittlerweile zum Standard geworden, von ihnen versprechen sich die Manager mehr Wachstum – und damit auch höhere Attraktivität bei Investoren. Auch SAP spart und stellt derzeit nur gebremst ein.