Der Musikstreaming-Marktführer Spotify hat die Marke von 150 Millionen Abo-Kunden überschritten. Die schwedische Firma beendete das vergangene Quartal zugleich erneut mit roten Zahlen, während der durchschnittliche Erlös pro zahlendem Nutzer weiter zurückging.
Die Zahl der Abo-Kunden stieg binnen drei Monaten von 144 auf 155 Millionen, wie Spotify mitteilte. Zu Beginn der Corona-Pandemie hatte es eine Delle bei der Spotify-Nutzung gegeben, als gewohnte Routinen wie der Weg zur Arbeit oder der Besuch im Fitness-Studio wegfielen. Inzwischen normalisierte sich das Geschäft wieder. In diesem Jahr will Spotify auf bis zu 184 Millionen zahlende Kunden kommen.
Inklusive der Gratis-Version mit Werbung und eingeschränktem Funktionsumfang hatte Spotify zuletzt insgesamt 345 Millionen Nutzer. Die Nummer zwei im Markt, Apple Music, sprach zuletzt im Sommer 2019 von 60 Millionen Abo-Kunden. Der iPhone-Konzern verzichtet im Gegensatz zu Spotify auf eine kostenlose Variante.
Der Quartalsumsatz von Spotify stieg im Jahresvergleich um 17 Prozent auf 2,17 Milliarden Euro. Der durchschnittliche Erlös pro Kunde sank zugleich um acht Prozent auf 4,26 Euro – unter anderem wegen ungünstiger Wechselkurse und des Wachstums in Ländern mit niedrigeren Abo-Preisen. Spotify steuert unter anderem mit einer Verteuerung von Familien-Abos in einigen Märkten gegen. Unterm Strich gab es im vergangenen Quartal einen Verlust von 125 Millionen Euro nach 209 Millionen Euro Minus ein Jahr zuvor.
Um Spotify zur Anlaufstelle für alle möglichen Audioinhalte zu machen, setzt Gründer und Chef Daniel Ek auf den Ausbau des Podcast-Angebots und kaufte auch dafür mehrere in dem Geschäft aktive Unternehmen. Zuletzt griff jeder Vierte Nutzer auf Podcasts auf der Spotify-Plattform zu.
Die Spotify-Aktie verlor im frühen US-Handel am Mittwoch zeitweise mehr als sieben Prozent, nachdem der Ausblick die Investoren enttäuschte. Ek betonte in einer Telefonkonferenz mit Analysten, die Firma sei angesichts der Unsicherheiten durch die Corona-Krise vorsichtig bei ihren Prognosen.
Weitere Nachrichten
Verbraucher auf dem Land können auf besseres Internet hoffen
Cyberangriff auf Fernwartungssoftware-Anbieter Teamviewer
Verbraucher auf dem Land können auf besseres Internet hoffen