Die Investitionen in europäische Technologie-Firmen überschreiten in diesem Jahr nach Berechnungen von Branchenexperten erstmals die Marke von 100 Milliarden Dollar.
«Es ist das Jahr, in dem das europäische Tech-Ökosystem sein wahres Potenzial offenbart hat», sagte Tom Wehmeier vom Risikokapitalgeber Atomico zur Vorstellung des jährlichen Branchenreports am Dienstag. Im Jahr 2020 stagnierten die Investitionen bei rund 40 Milliarden Dollar.
Die Zahl großer Finanzierungsrunden nahm demnach deutlich zu. So hätten europäische Tech-Firmen in diesem Jahr in 57 Fällen mehr als 250 Millionen Dollar (etwa 221,5 Mio Euro) von Investoren bekommen – nach nur 11 im Jahr 2020. Die größte Finanzierungsrunde landete mit 2,75 Milliarden Dollar das schwedische Unternehmen Northvolt, dass auf Batterietechnologie für Elektroautos spezialisiert ist.
Corona habe der Branche zusätzlichen Rückenwind gegeben, betonte Wehmeier. «Die Pandemie hat den Einsatz von Technologie extrem beschleunigt», speziell bei Unternehmenssoftware sowie im Verbraucherbereich im Online-Handel und Essenslieferungen. Ein Nebeneffekt des verstärkten Arbeitens von Zuhause in der Corona-Krise sei, dass «sich grundlegend verändert hat, wie Technologie-Firmen aufgebaut werden». Gründer legten weniger Wert auf räumliche Nähe zu ihren Mitarbeitern und Investoren. Eine Folge sei, dass mehr Unternehmen außerhalb der großen europäischen Start-up-Zentren wie London, Paris und Berlin entstünden.
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