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USA: Fahrerlose Fahrten von Cruise-Robotaxis ausgesetzt

Ein selbstfahrendes Auto der Roboterwagenfirma Cruise des US-Konzerns General Motors sorgt für Unmut bei Fußgängern, nachdem es auf einer Kreuzung steckenblieb und sie bei Rot verlässt. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Andrej Sokolow/dpa)
In San Francisco sind fahrerlose Taxis gleich mehrerer Anbieter unterwegs - entgegen dem Willen vieler Einwohner und der Verwaltung. Nach einem Unfall ist die Erlaubnis nun vorerst futsch.

Die Robotaxi-Firma Cruise darf nach zwei Unfällen mit Fußgängern vorerst keine Autos ohne Menschen am Steuer mehr auf die Straßen von San Francisco schicken. Die kalifornische Verkehrsbehörde setzte am Dienstag die entsprechende Erlaubnis unbefristet aus. Zur Begründung hieß es, die Fahrzeuge seien nach Einschätzung der Behörde nicht sicher genug. Tests mit Sicherheitsfahrern am Steuer sind nicht betroffen.

Bei einem Unfall Anfang Oktober war eine Frau unter einem Robotaxi von Cruise steckengeblieben und musste von Rettungskräften befreit werden. Dem Unfallbericht zufolge wurde die Fußgängerin zunächst von einem anderen Fahrzeug mit einem Menschen am Steuer angefahren und vor das selbstfahrende Auto geschleudert. Das selbstfahrende Auto habe zwar sofort gebremst – aber den Zusammenstoß nicht mehr verhindern können. Von Cruise hieß es am Dienstag, man prüfe, wie die Software für die Reaktion auf solche seltenen Ereignisse verbessert werden könne.

Die US-Verkehrsbehörde NHTSA (National Highway Traffic Safety Administration) leitete jüngst eine Voruntersuchung ein und verwies noch auf einen weiteren Zwischenfall. Demnach fuhr ein Cruise-Robotaxi Ende August an einer Ampelkreuzung bei grünem Licht an – und gleichzeitig trat ein Fußgänger vor das Fahrzeug. Die Software habe versucht, auszuweichen und zu bremsen. Der Wagen sei aber dennoch mit einer Geschwindigkeit von rund zwei Kilometern pro Stunde auf den Fußgänger aufgefahren.

San Francisco ist aktuell ein einzigartiger Testfall für selbstfahrende Taxis. In der Stadt sind die General-Motors-Tochter Cruise und die Google-Schwesterfirma Waymo aktiv. Sie bekamen im Sommer von einer kalifornischen Aufsichtsbehörde die Erlaubnis zur Ausweitung ihrer fahrerlosen Beförderungsdienste im gesamten Stadtgebiet. Die Stadtverwaltung und zahlreiche Einwohner waren dagegen. Sie argumentierten unter anderem, dass die von Software gesteuerten Fahrzeuge häufig den Verkehr blockierten und damit Rettungskräfte bei Einsätzen behinderten. Die Unternehmen betonen, dass Roboterautos sicherer als Menschen fahren.