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Vodafone stellt in Europa komplett auf Grünstrom um

Im Geschäftsjahr 2019/20 lag der Ökoanteil am Stromverbrauch bei Vodafone noch bei 33 Prozent - ab Juli dieses Jahres sollen es 100 Prozent sein. (Urheber/Quelle/Verbreiter: Federico Gambarini/dpa)
Damit der Stromverbrauch für Rechenzentren und Mobilfunkstationen nicht durch die Decke geht, setzt die Branche auf moderne Technologien. Und auf Energie von Windrädern und Solardächern.

Der Telekommunikationskonzern Vodafone kommt auf seinem Klimakurs voran. Ab dem 1. Juli beziehe man in Europa ausschließlich Strom aus erneuerbaren Quellen, teilte das Unternehmen in Düsseldorf mit.

Hierbei geht es um Strom für die Bereiche Mobilfunk und Festnetz sowie die Rechenzentren, Büros und Shops. In Deutschland ist das schon seit dem vergangenen Jahr der Fall. Es geht um zwölf europäische Staaten, darunter Italien, Spanien und die Türkei. In Afrika und Indien, wo Vodafone ebenfalls präsent ist, soll die Umstellung bis 2025 erfolgen. Auch die Wettbewerber des britischen Konzerns setzen verstärkt auf Ökostrom.

Bei Vodafone lag der Ökoanteil am Stromverbrauch des Unternehmens in Europa im Geschäftsjahr 2019/20 (bis Ende März) noch bei 33 Prozent und im Geschäftsjahr 2020/21 schon bei 80 Prozent. Ab Juli sind es planmäßig 100 Prozent.

Wo Vodafone nur rechnerisch «grün» ist

Dort, wo Vodafone nur Mieter ist und Strom über den Vermieter bezieht – etwa in Shops in Einkaufszentren – kann es allerdings noch passieren, dass die genutzte Energie in Kohlekraftwerken und anderen konventionellen Anlagen erzeugt wurde. Diesen Anteil gleicht Vodafone mit dem Kauf von Erneuerbaren-Zertifikaten aus und wird somit rechnerisch «grün».

Bei solchen Herkunftsnachweisen fließt Geld in Klimaschutzprojekte, die hierbei erzielten CO2-Einsparungen kann der Käufer dann in seine eigene Klimabilanz einrechnen.

Albanien ist bei Vodafones Grünstrom-Weste ein Sonderfall: Bei der dortigen Vodafone-Tochtergesellschaft wird sogar ein Drittel des gesamten Stromverbrauchs über Zertifikate kompensiert.

Auch die Konkurrenz setzt auf Grünstrom

Die Konkurrenz kommt ebenfalls voran. So bezieht die Deutsche Telekom konzernweit – also inklusive USA und Europa – seit Jahresbeginn nach eigenen Angaben ausschließlich Grünstrom, um seinen Strombedarf zu decken. Wie bei Vodafone werden zu einem kleinen Teil Zertifikate gekauft, um rechnerisch auf 100 Prozent zu kommen.

Telefónica ist in puncto Stromverbrauch in Deutschland nach eigenen Angaben seit Anfang dieses Jahres rechnerisch komplett «grün». Auch in seinen drei anderen Kernmärkten Spanien, Großbritannien und Brasilien liege der Wert bei 100 Prozent, sagt ein Telefónica-Sprecher.

Im Internetzeitalter wird der Bedarf an Datenübertragung immer größer, bei Vodafone stieg der Mobilfunk-Datenverkehr im vergangenen Geschäftsjahr nach Firmenangaben um fast die Hälfte. Dank energieeffizienter Technologien blieb der Energieverbrauch von Vodafone «weitgehend unverändert», wie es die Firma formuliert. Das liegt unter anderem daran, dass der neueste Mobilfunkstandard 5G deutlich weniger Strom braucht als seine Vorgängertechnologien.